Wie TE5T Architekten mit leanited und der Lean Methodik die Leistungsphase 5 im Holzbau meistert.
Bildquelle: Adldinger Bauunternehmen e.K.
LPH5 für zwei Großprojekte gleichzeitig in 29 Wochen
Die Herausforderung
Weniger als 6 Monate Zeit, ein neues Projektteam, Leistungsphase 5 von zwei Großprojekten gleichzeitig mit ähnlichen Anforderungen, möglichst vielen Wiederholungen und einem hohen Vorfertigungsgrad.
Die Lösung
Die gesamte Planung mit Lean Design Methodik: Bessere Kommunikation, Visualisierung der Leistungen und Abhängigkeiten, Ziele klar kommunizieren, regelmäßige aber kurze zeitliche Abstimmungen mit allen.
Gelerntes aus einem Projekt sofort ins Andere übertragen.
Das Ergebnis
Fristgerecht bauen, Kostensicherheit, Qualitätssicherheit, Vertrauen aller Beteiligten, Transparenz, aktueller Stand wird stets kommuniziert. Der hohe Vorfertigungsgrad kann seine Stärken im Bau voll ausspielen.
"Auf der leanited Plattform liegen für TE5T ARCHITEKTEN alle Schritte zum Erfolg bereit. Lean, mit echten Daten von echten Herausforderungen. Bereit für das nächste Projekt."
Die Essenz der Projekte, alles auf einem Board: 374 Einzelzusagen über 8 Monate
Die Arbeitsweise im Detail
Die Rahmenbedingungen im mehrgeschossigen Holzbau werden von Bauherren immer häufiger in Zeit und Kosten optimiert.
Die Konkurrenz mit Containerbauten legt die zeitliche Messlatte extrem kurz aus, die Qualität, Flexibilität und Nachhaltigkeit des mehrgeschossigen Holzbau überzeugt aber letztendlich beim Bauherren. Jetzt soll beides zusammen kommen: Hohe Qualität und eine sehr kurze Planungs- und Bauzeit.
Der mehrgeschossige Holzbau zeichnet sich hier durch einen sehr hohen Vorfertigungsgrad aus. Die Außenwände werden fertig mit Fenstern und Außenhaut geliefert. Das spart in der Ausführung einige Zeit und bringt enorme Qualität, stellt aber die Planung vor große Herausforderungen: Das Gebäude muss bis zum Produktionsstart des Holzbaus in den Außenwänden und kritischen Rohbauteilen fertig geplant sein. Schon zum Projektstart werden deshalb wichtige Meilensteine zusammen mit dem Holzbau festgelegt. Wann erfolgt die erste Datenübernahme? Wann werden die Montagepläne geprüft? Welche kritischen Bauteile müssen schon in den ersten Wochen genau detailliert werden?
Dieser kritische Pfad wird mit allen gemeinsam in ersten Meilensteinen auf dem Lean Board „runtergebrochen“. Seitens der Architektur müssen dafür auch die Partner für Statik, Haustechnik und Elektroplanung sowie Bauphysik mit eingeplant werden. Auch hier gibt es einen mehrstufigen Übergabeprozess, bei dem man in möglichst wenigen Schritten eine abgestimmte und kollisionsfreie Statik und Haustechnik erreichen möchte. Ausgehend von den wichtigen Meilensteinen wird hier der Prozess wieder feiner „runtergebrochen“. Mit Fragen wie: In welchen Modellstand der Statik soll die Haustechnik integriert werden? Termine werden hier immer als Ziel gesetzt, ausgehend von diesen Zielen dann die nötigen Schritte gemeinsam am Lean Board aufgezeigt und fixiert.
Mit der Lean Methodik wird hier der Fokus darauf gesetzt, dass die Stärken aller Planer im ganzen Prozess optimal eingesetzt werden.
Die Besonderheit von diesem Auftrag lag dann zusätzlich darin, dass es zwei, nahezu baugleiche, Projekte im gleichen Zeitraum gab. Nahezu baugleich relativiert sich aber leider oft schnell. Das Projektteam ist das gleiche, aber viele externe Akteure waren verschieden. Verschiedene Freigabeprozesse, verschiedene Qualitäten, aus Kapazitätsgründen auch dann teilweise unterschiedliche ausführende Firmen.
Bei diesem komplexen Anforderungskatalog an ein Projekt schafft die Lean Methodik Klarheit in den Prozessen. Mit der regelmäßen, wöchentlichen Lean Besprechung wird hier der richtige Raum gegeben, bei der sich die Methodik entfalten kann.
Zum Projektstart werden die wichtigen Meilensteine festgelegt, die sprintweise erarbeitet werden. Aufgrund der Kürze der Projektzeit wurde damit jedes Projekt in 3 Sprints unterteilt, maßgebend vom Akteur der alles zusammenbringt: In der Architektur laufen die zentralen Informationen zusammen und werden gebündelt in drei Werkplanungsphasen, der WP1, WP2, und WP3.
Die WP1 legt die Planung für Statik, HLS und ELT fest, die auf dieses Modell aufbauen. Bis zum Verteilen der WP1 arbeiten die Fachplaner mit der Genehmigungsplanung. Zur WP1 ergibt sich hier die größte Verschiebung. Die wichtigsten Fragen in dieser Zeit:
Passen alle Maße der Genehmigung und das Raumprogramm überein?
Welche wichtigen Details bestimmen die Gebäudehöhe wie der Sockel und die Attika?
Welche HLS Bauteile benötigen in der Höhe den meisten Platz?
Auf dem Lean Board wird hier ein Zeitfenster eröffnet, in dem diese Qualitäten ausgearbeitet werden. Diese ersten Schritte werden dann zu fixierten Design Freeze Terminen festgelegt, damit sich das Projektteam zum Start auf die wichtigsten Fragen konzentrieren kann und auch den nötigen Raum dafür bekommt. Abschluss der WP1 ist eine in Dimensionen und Grunddetails abgestimmte Planung, die allen Fachplanern als Grundlage für eine genaue Ausarbeitung übergeben wird.
Hier beginnt die Phase mit der größten Arbeitsintensität für alle und eine weitere Unterteilung in Stockwerke oder Bereiche kann sehr sinnvoll sein. Diese Aufteilung kann so optimiert werden, dass sie den Fachplanern, dem Holzbau und dem späteren Bauablauf sehr entgegen kommen.
Ziel dieser Phase ist eine abgestimmte WP2 Planung, die im Holzbau in die Ausführung geht. Hierfür sind mehrstufige Freigaben erforderlich, um eine bestmögliche Qualität und eine fehlerfreie Vormontage zu erzielen. Die Planer für Architektur, HLS, ELT und die ausführenden Holzbauunternehmen erarbeiten dafür gemeinsam am Lean Board einen Zeitplan, in dem jeder Zeit hat, seine Leistungen optimal einzubringen. Idealerweise wurde hier auch der gesamte Austausch mit dem BIM Modell zuerst mit allen getestet und dann die Daten auf diese Weise bestmöglich ausgetauscht.
Hierfür wurde für das Projekt 1 ein Workflow aufgestellt und dann auf das Projekt 2 angepasst, das nur mit wenigen Wochen Versatz realisiert wurde. Durch die wöchentliche Lean Besprechung konnte das Team dynamisch auf Probleme reagieren und Prozesse, die bei Projekt 1 funktioniert haben direkt auf Projekt 2 übertragen.
Mit dieser Abstimmung wurde es möglich: Das gesetzte Ziel fristgerecht zu erreichen.
Der Holzbau konnte 29 Wochen nach Projektstart mit der Fertigung beginnen. Das Ergebnis einer erfolgreichen WP2.
Planung vor Baustart vollständig abschließen.
Die letzte Phase des Projekts ist die Abstimmung der gesamten Planung mit allen Details bis zur Ausführung. Hier wurde das Ziel gesetzt, die Planung vollständig abzuschließen, bis die ersten Holzwände gestellt werden. In dieser Phase des Abschlusses, zeigt sich eine weitere große Stärke des Lean Boards. Die zielorientierte und reduzierte Ansicht verkürzt die wöchentliche Besprechung auf 15-20 Minuten. Offene Punkte werden schnell visuell erfasst und zeitlich mit dem Team abgestimmt, das Ziel klar vor Augen. Mit dieser konzentrierten Abstimmung wurde das Ziel erreicht: Eine abgeschlossene Planung vor dem Stellen der ersten Holzwände.
Was bleibt:
"Auf der leanited Plattform liegen für TE5T ARCHITEKTEN alle Schritte zum Erfolg bereit. Lean, mit echten Daten von echten Herausforderungen.
Bereit für das nächste Projekt."
Bildquelle: Adldinger Bauunternehmen e.K.